Kutte

Die im Hubert's präsentierte „Kutte“ gehört Gerd Kolbe (*1945). Kolbe war von 1976–1981 Pressesprecher des BVB und Mitinitiator der Dortmunder Fantreffs vor den internationalen Spielen des BVB. Er legte damit auch die Grundlage für die Fanfeste der WM 2006 - zu diesem Zeitpunkt war er Pressesprecher der Stadt Dortmund und WM-Beauftragter. Heute ist Kolbe im Ruhestand, aber er bleibt geschätzter Gesprächspartner in Diskussionsrunden rund um Fußballgeschichte und ist Autor mehrerer Bücher zum Thema.

Kolbe erinnert sich gern, wie er zum „Kutten-Fan“ wurde: „Das große Public-Viewing der Fußball WM 2006 fand auf dem Friedensplatz statt, ergänzt zum Halbfinale Deutschland-Italien durch den Südwall und zum Finale durch den Hansaplatz. Die WM war eine große Gemeinschaftsleistung aller Dortmunderinnen und Dortmunder und vieler wichtigster Institutionen unserer Stadt. Dabei spielten die Dortmunder Schausteller, die die gesamte lukullische Versorgung auf den Fanmeilen übernahmen, eine ganz besondere Rolle. Die leider bereits verstorbene Schaustellerin Gabi Isken nannte mich als städtischen WM-Beauftragten gern "das personifizierte Sommermärchen." Nach dem Finale feierte ich dann meinen Abschied aus dem Dienst der Stadt Dortmund, bei der ich 47 Jahre tätig war. Gabi und ihr Mann Rudolf schenkten mir als persönliche Geste der Freundschaft und der Dankbarkeit für die tolle Zusammenarbeit diese von ihnen selbst hergestellte und gestaltete WM-Kutte, die nunmehr seit 18 Jahren bei mir zu Hause einen Ehrenplatz einnimmt. Das wird auch künftig so bleiben!“

Übrigens: Unter einer Kutte versteht man laut Wikipedia „eine von Fußballfans getragene Weste, die meist mit Aufnähern des geliebten Vereins oder auch mit Hassbekundungen gegen gegnerische Vereine bestickt ist. In den meisten Fällen ist die Kutte aus blauem Jeansstoff. Manchmal handelt es sich um „echte“ Jeanswesten, manchmal auch um Jeansjacken, deren Ärmel herausgetrennt werden. (…) Kutten gelten auch als Symbol der „guten alten Zeit“ des Fußballs. Kuttenträger sind üblicherweise etwas älter als die Mitglieder der Ultra-Bewegung und gehen schon länger ins Stadion.“

Text: Daniela Berglehn